Die 18. F5B Weltmeisterschaft wurde vom 10.-15.11.2024 in Maricopa/Arizona ausgetragen. Mit Karl Waser als Pilot und Andreas Leber als Helfer war Österreich nur mit einem sehr kleinen Team bei dieser WM in den USA vertreten.

Weitere Piloten hatten nicht genannt, somit war an eine österreichische Titelverteidigung des F5B – Teamweltmeisters von 2018 (mit Neudorfer, Schild, Waser) von Takikawa – Hokkaido / Japan nicht zu denken. Mit Australien, Deutschland, Schweiz, England, USA, Japan und Österreich hatten 7 Nationen genannt und viele WM-Teilnehmer freuten sich alte F5 – Freunde wieder zu sehen.
Nach kurzer und intensiver Vorbereitungsphase im Herbst 2024 machte sich das österreichische F5B Duo Anfang November via Flug von München nach San Diego sowie Mietauto auf nach Maricopa, wo die „Silent Wings Ranch“ inmitten der Wüste als Austragungsort wartete. Der erste Tag am WM-Gelände (Donnerstag) diente zur Akklimatisierung und als Trainingstag mit dem Ziel die Modelle in der „Wüstenluft“ zu testen sowie Antriebssetups an die neue Umgebung anzupassen. Schon die ersten Trainingsflüge zeigten, dass die Technik einwandfrei funktioniert und nur marginale Anpassungen der Antriebsabstimmung notwendig waren. Weiters erklärten sich Markus Schweinhuber sowie Wolfgang Schulz vom Team Deutschland bereit, Team Österreich als Helfer für den Modellstart und Zeitflug zu unterstützten! Ein Paradebeispiel echter „Sportsmanship“ – Danke nochmals auf diesem Weg!
Beim Vorwettbewerb, dem „Silent Wings Open“, der tags darauf, am Freitag, gestartet wurde, lief dann auch schon alles wie am Schnürchen für Österreich, sodass Karl am Samstagnachmittag nach insgesamt 4 Durchgängen als Gewinner der Silent Wings Open feststand. Nur knapp dahinter positionierte sich aber bereits Thomas Wäckerlin aus der Schweiz auf Platz 2 und Heiko Greiner aus Deutschland auf Platz 3.
Die knappen Punkteabstände ließen zu diesem Zeitpunkt schon ein „enges Rennen“ für die WM erwarten, man musste davon ausgehen, dass Thomas und Heiko nichts unversucht lassen würden, um sich bei der WM ganz nach vorne zu fliegen. Hinter dem Trio „lauerten“ weitere Top Piloten wie Guntmar Rüb (GER) und Andy Lang (SUI), weiters musste man mit Remo Frattini wie auch Marco Cantoni (beide SUI) rechnen, obwohl sie im Vorwettbewerb noch nicht ganz auf die Top Gruppe aufgeschlossen hatten. 
Jede F5B Weltmeisterschaft besteht aus 8 Durchgängen, wovon 7 gewertet werden. Der Schlüssel zum WM-Podest bedeutet fehlerfreies Fliegen. Genau genommen wird nur ein einziger Fehler toleriert, alle anderen gehen somit ins Endergebnis ein!
Eine F5B WM beginnt grundsätzlich sonntags mit dem „Modellprocessing“, der Abnahme der Modelle nach FAI Sporting Code (Volume F5 Radio Control Electric Powered Motor Gliders) durch den Veranstalter. Die verbleibende Zeit verbrachten einige Teams mit Training. Team Österreich nutzte die ersten freien Stunden zum Entspannen, nachdem Pilot, Helfer sowie Modelle mit Antrieben „einwandfrei funktionierten“.
Am Montag wurde nun endlich die WM mit dem Pilotsbriefing pünktlich in der Früh vom Contest Director Steve Maganelli gestartet. Laut „Schedule“ waren 2 WM - Durchgänge pro Tag geplant, bei stabilem Wetter war zu erwarten, dass der neue F5B Weltmeister 2024, am Ende des vierten Tages, also am Donnerstagabend, feststehen würde. Aber zurück zum WM-Start. 
Montag - Tag 1 hielt einige Überraschungen für Team Österreich bereit. Einen Re-Flight für Karl im ersten Durchgang aufgrund einer Veranstalterfehlentscheidung sowie „schlechtes Wetter“ im 2 Durchgang verhinderten ein besseres Tagesresultat als den 5 Platz. Heiko (GER) auf Platz 1 mit bereits 2 gewonnen WM-Durchgängen und Thomas (SUI) auf Platz 2 blieben am ersten Tag, ebenso wie Karl, fehlerfrei, hatten etwas mehr Glück mit dem Wetter und konnten bereits deutlichen Punktvorsprung auf Karl herausfliegen. Marco, der sich im 2ten DG den Sieg mit Heiko teilte, beendete den ersten WM Tag auf Rang 3 und Remo auf Rang 4 (beide SUI). Beide Schweizer hatten sich nur mit wenigen Punkten Abstand vor Karl geflogen, und bestätigten bereits am ersten Tag den Schweizer Anspruch auf den F5B Teamweltmeister. Dahinter platzierte sich Oswin Greiner, der Bruder von Heiko, Guntmar Rüb (beide GER) sowie Andy Lang (SUI), mit etwas deutlicherem Abstand als Verfolgergruppe auf die Top 5. 
Dienstag - Tag 2 mit Durchgang 3 und 4, der bereits mit gestürzter Startreihenfolge ausgetragen wurde (Letztplatzierter startet als Erster und der Vortagsführende als Letzter), verlief schon deutlich besser aus österreichischer Sicht. Karl war mit guten Leistungen in der Lage sich vor Remo und Marco (beide SUI) zu fliegen, doch verhinderte Josef Mouris (GBR), der sich im 3ten DG den Durchgangssieg holte und auch im 4 DG stark flog, eine bessere Wertung als den 4 Gesamtplatz zur Halbzeit der WM. Josef nutzte dabei die thermischen Top-Wetterbedingung während seines Re-Flight im DG3 optimal, ohne das Energielimit zu überschreiten. DG 4 ging erstmalig an Thomas (SUI), Heiko (GER) blieb mit starken Durchgangsleistungen kaum zurück und insgesamt in der Gesamtwertung mit nunmehr 8 Punkten weiter voran. Team Schweiz lag zur WM-Halbzeit bereits über 80 Punkte vor Team Deutschland, gefolgt von Team Australien mit schon deutlichem Punkteabstand.
Mittwoch - Tag 3 brachte sowohl stark wechselnde thermischen Bedingungen als auch teilweise stärkeren Wind als neue Herausforderungen für das WM -Teilnehmerfeld. Weiters war die Sichtbarkeit der Modelle im Thermikflug durch „Luftverschmutzung“, sprich aufge-wirbelten Wüstenstaub, schon ab 300m Höhe nochmals deutlich erschwert. Immer wieder hatten Piloten Problem ihre Modelle zu „erspähen“. Unterstützung erhielten die Piloten von ihren Helfern. Oftmals waren bis zu 3 Augenpaare gleichzeitig auf ein Modell gerichtet, um es nicht aus den Augen zu verlieren. Thomas (SUI) sicherte sich den Sieg im 5ten Durchgang, Heiko (GER) den Sieg im 6ten. Das Gesamt-Ranking nach 6 Durchgängen blieb mit Heiko (GER) auf Rang 1 und Thomas (SUI) auf Rang 2 unverändert, Karl verbesserte sich mit zwei soliden Flügen auf den 3 Rang, gefolgt von Marco (SUI) und Guntmar (GER) auf den Plätzen 4 und 5. Josef (GBR) wurde Opfer seines Energie-intensiven Flugstils, verfehlte das 1750Wmin Energielimit in beiden Durchgängen deutlich und fiel hinter Remo (SUI), der sich auf Platz 6 einreihte, auf den 7ten Rang zurück. Hinter Josef platzierten sich Oswin und Markus (beide GER). Das WM Team Ranking blieb unverändert, Team Schweiz war nochmals in der Lage den Abstand zu Team Deutschland auf Platz 2 weiter auszubauen. Ebenso erhöhte Team Deutschland den Vorsprung auf ihre australischen Verfolger auf Platz 3.
Donnerstag - Tag 4 - Der Tag der WM-Entscheidung(en). Wie bereits erwähnt, führte nach 6 Durchgängen noch immer Heiko (GER) vor Thomas (SUI). Der Punkteabstand zwischen den beiden Piloten war mit weniger als 5 Punkten weiter geschrumpft. Für beide Piloten war der F5B WM-Titel in Reichweite, Durchgang 7 und 8 würden also die Entscheidung bringen. Karl lag bereits mit ca. 30 Punkt Abstand zu Thomas (SUI) auf Rang 3, Marco (SUI) mit knapp weiteren 30 Punkten Abstand auf Rang 4. Eine Rankingverbesserung für Karl bzw. auch Marco war denkbar, aber nur für den Fall, dass sie sich mit deutlichen Durchgangsiegen vom restlichen Teilnehmerfeld absetzten konnten, was zwar grundsätzlich denkbar, aber aufgrund der WM-Erfahrung aus DG1-6 als unwahrscheinlich einzustufen war. Aber zurück zur Entscheidung. Karl sicherte sich in der 7ten Runde den Durchgangsieg vor Thomas (SUI) und Heiko (GER), die nur wenige Punkte abgaben. DG 8 gewann Remo (SUI), der eindeutig das beste thermische Fenster des Durchgangs erwischte und einen soliden Flug ablieferte. Knapp dahinter folgten Thomas (SUI) und Heiko (GER). Karl zeigte im 8ten DG einen soliden Streckenflug, widrige Wetterbedingungen im Zeitflug erzwangen eine marginale Überschreitung des Energielimits und verhinderten eine weitere Punkteverbesserung.

Das WM - Endergebnis:
Somit stand Thomas (SUI) als neuer F5B Weltmeister 2024 vor Heiko (GER) und Karl (AUT) fest. Obwohl Thomas keine der beiden Durchgänge am letzten Tag gewinnen konnte, war er mit zwei Top Durchgangs-leistungen in der Lage sich noch an Heiko vorbei-zuschieben. Der Gesamtpunkteabstand war mit 3.7 Punkten schlussendlich äußerst gering und vor allem prozentual mit 0.05% fast vernachlässigbar!!