Prächtiges Wetter, ein perfekter Modellflugplatz und die Freude am Oldtimer-Fliegen lockten am 18. und 19. Juni 2022 38 Modellflugpiloten mit über 80 Flugmodellen zum 8. Styria- Retro-Meeting in Hofkirchen bei Hartberg. Ideale Bedingungen ließen die Herzen der Retro-Piloten höherschlagen.

Der Obmann Harald Tripolt und der Organisator Heimo Stadlbauer freuten sich sehr über den heurigen tollen Zuspruch nach den zwei letzten schwierigen Jahren.
Die Datenblätter wurden bestens ausgefüllt, somit konnte der Sprecher Heimo Stadlbauer die Flugvorführungen entsprechend kommentieren, auch mit Hinweisen auf jeweilige Original-Flugzeuge. Als besondere Gäste konnten ÖAeC Vizepräsident DI Christian Faymann, Gerd Kirchert, BSL Modellflug Peter Zarfl und ein langjähriges Aeroclub-Mitglied Alfred Birke begrüßt werden.
Den Eröffnungsflug vollführte Peter Zarfl mit einer Fouga „Magister“ CM 170 mit dem Kennzeichen 4D YE, einem originalen Nachbau einer Fouga Magister der Österreichischen Luftwaffe. In Österreich flogen zwischen 1959 und 1972 immerhin 18 Stück und dienten zur Ausbildung der angehenden Jetpiloten. Die beiden Elektro-Impeller Antriebe erzeugten ein düsenähnliches Geräusch. Von einem ganz anderen Kaliber war die riesige Bücker Jungmeister 133 mit vier Metern Spannweite und einem Moki 400 cm³ Antrieb von Wolfgang Rossegger. Optisch unterstützt wurde der elegante Flug noch mittels Rauchs. Verachtet mir die Kleinen nicht, und so zeigten kleinere Motormodelle und Segler ihre Eleganz in der Luft. Die Douglas DC-3 von Herbert Majeron, die Schellhasse HS-100 aus den 40erJahren von Fritz Mayerhofer, der elektrifizierte Graupner „Filou“ von Armin Lammer, der „Schwan“ (Hattyu) vom ungarischen Piloten Laszlo Pinter, sowie diverse Graupner-Modelle des Jugend-BFR Gerhard Niederhofer konnten begeistern. Eine elektrisch betriebene Graupner „Caravelle“ von Franz Pusterhofer ließ auch ein bisschen an alte Graupner Zeiten erinnern.
Die Fesselflieger („Lassogeier“), vertreten durch Franz Ecker, Franz Wenczel und Hermann Schuster, waren diesmal besonders aktiv und zeigten nicht nur Kunstflug, sondern auch die Fuchsjagd. War natürlich sehr spannend, wer wem mehr Schnitte beim Kreppband zufügen konnte! Jeder Schnitt wurde mit viel Applaus bedacht.
Andreas Leber brachte nicht nur Kunstflugvorführungen mit einer RC-1 (heute F3A) Maschine „Aircobra“, sondern war vor allem beim Hochschleppen der Segler viel beschäftigt. Die hochgeschleppten Großsegler, wie zB. Rhönadler, Reiher etc. beeindruckten durch das elegante Flugbild. Die durchscheinende Bespannung der aus den 30er Jahren stammenden „Valkyrie“ vom Stayer Karl ließ die Herzen der Oldtimerpiloten höherschlagen. Der Tragflächenbau zeichnete sich deutlich gegen das Licht ab. Kuno Frauwallner, der „Erfinder“ dieses Retro-Treffens, ließ es sich nicht nehmen, einen Graupner „Ur“-Amigo und einen Mosquito, gesteuert mittels einer 2,4 GHz Varioton „Tipp-Tipp“-Anlage, zu pilotieren.
Die Hubschrauber blieben deutlich in der Unterzahl, waren jedoch auch sehr beeindruckend. Wolfram Kügler führte seinen Kampfhubschrauber „Bell Cobra“ sauber vor. Größenmäßig wurde jedoch seine Cobra von Sepp Schmirls „Red Bull Bell Cobra“ mit Turbinenantrieb weit geschlagen. Sepp aktivierte seine Rauchpatronen und zeigte ein beachtliches Flugprogramm.

Was wäre ein Retro-Flugtag in Hofkirchen ohne Werner Pittner’s Großmodelle. Einmal die riesige Messerschmitt Me 323 „Gigant“ mit fünf Metern Spannweite, die Fokker Dr I und D VII, Junkers Ju 88 und Heinkel He 219 „Uhu“ brachten WW I und WW II Flair auf. Thomas Rechberger’s Eigenbau „Waco YKS“ war mit einem UMS 7-Zylinder Sternmotor mit 50 cm³ ausgestattet; der Motorsound war einfach hinreißend. Zwei Jugendliche flogen mit Anfänger-und Fortgeschrittenen-Maschinen mit. Der Jugendfachreferent Gerhard Niederhofer kümmerte sich sehr um die beiden.
Herzlichen Dank den teilnehmenden Piloten, dem Obmann Harald Tripolt, dem Küchen- und Helfer-Team. Wir treffen uns hoffentlich wieder im Jahr 2023 zum neunten Styria Retro-Meeting in Hofkirchen bei Hartberg.

Fotos:
--1: Der Organisator und Platzsprecher Heimo Stadlbauer „in action“ (Bild Rolf Konrader)
--2: Die gigantische Messerschmitt 323 „Gigant“ von Werner Pitter beim tiefen Überflug, Gew. 23.000 g, Spwte. 5.500 mm, Akku 6 x 8s (Bild Rolf Konrader)
--3: Gut zu erkennen die Balsa-Sperrholz-Bauweise der aus den späten 30Jahren stammenden Konstruktion „Valkyrie“ von Karl Stayer, Gew. 5.000 g, Spwte. 3.000 mm, Akku 6s (Bild Rolf Konrader)
--4: Andreas Leber mit einer vergrößerten F3A Kronlacher-Konstruktion „Aircobra“, Gew. 6.000 g, Spwte. 2.000 mm, Akku 6s (Bild Rolf Konrader)
--5: Der BFR für Modellflug Peter Zarfl eröffnete das Retro-Meeting mit einer zweistrahligen, mit Impeller betriebenen Fouga Magister CM 170, scalemäßiger Ausbau ließ diese Maschine wie echt aussehen, Gew. 15.100 g, Spwte. 3.300 mm, Akku 2x 12s (Bild Rolf Konrader)
--6: In Kürze wird Werner Pitter den Motor der Fokker Dr.I anwerfen und Heimo Stadlbauer hat bereits die Fliegerhaube und-brille auf und wird sich in die „Lüfte erheben“, Gew. 7.000 g, Spwte. 2.000 mm, Akku 8s (Bild Rolf Konrader)
--7: Der Segler K7 „Rhönadler“, eine Konstruktion aus den 50er Jahren; pilotiert von Herbert Poms, Gew. 13.000 g, Spwte. 5.330 mm (Bild Rolf Konrader)
--8: Karl Rosenzopf’s Etrich Taube erinnerte an die Anfänge der Fliegerei in Österreich vor mehr als 100 Jahren, Gew. 1.600 g, Spwte. 1.500 mm, Akku 3s (Bild Rolf Konrader)
--9: „Spacewalker“ von Thomas Rechberger beim tiefen Überflug (Bild Rolf Konrader)
--10: Der geistige Vater des Retro-Meetings Kuno Frauwallner mit einem Graupner „Mosquito“ samt Originalantrieb, gesteuert mit einer auf 2,4 GHz umgebauten Variophon-Anlage, Gew. 1.500 g, Spwte. 2.500 mm, Akku 3s
--11: Die Bücker Jungmeister 133 brachte mit 63.000 g einiges an Gewicht auf die Piste, Antrieb Moki 400, Spwte. 4.000 mm
--12: Hier erkennt man im Vergleich zum Piloten Wolfgang Rossegger die riesigen Dimensionen.
--13: Die klassische Krick Klemm L 25 von Franz Ecker einmal als Fesselflugzeug, Gew.
2.350 g, Spwte. 1.859 mm, Akku 3s
--14: Franz Wenczel stellte mit seinem „Gatto G 14“ das international geflogenen Fesselflug-Kunstflugprogramm der Klasse F2B gekonnt vor, Gew. 2.000 g, Spwte. 1.550 mm, Akku 6s
--15: BSL Peter Zarfl (Mitte) flankiert (von links) von Gerd Kirchert, Heimo Stadlbauer, ÖAeC Vizepräsident Christian Faymann und Alfred Birke
--16: Jugendfachreferent Gerhard Niederhofer mit seinem Schützling Felix Graf
--17: Der Fesselflug-Oldie Hermann Schuster mit einer Junkers Ju 160, Gew. 2.800 g, Spwte. 1.500 mm
--18: Der Jugendliche Christian Grabner mit „Smith Miniplane“ Doppeldecker, Antrieb ZG-45,
--19: Der Hubschrauber Bell „Cobra“ von Wolfram Kügler zog naturgetreu seine Kreise, Gew. 7.000 g, Rotordurchmesser 1.800 mm, Akku 12s
--20: Der Graupner „Amigo“ vom Kuno Frauwallner fliegt sich wie ein „E-RES“ Segler, Gew. 1.100 g, Spwte. 1.770 g, Akku 3s
--21: Sepp Schmirl präsentierte den riesigen, turbinengetriebenen Hubschrauber „Red Bull Bell Cobra AH1“, Gew. 38.000 g, Rotordurchmesser 3.350 mm,
--22: Hier erkennt man die großen Dimensionen der Bell Cobra AH1, Heimo Stadlbauer und Pilot Sepp Schmirl (rechts)
--23: Werner Pitter pilotierte eine Heinkel He 219 „Uhu“, ein Nachtjagdflugzeug im Zweiten Weltkrieg