Suche die Thermik, denn sie findet dich nicht! So präsentierte sich heuer die Natur beim zweiten F3K Lackenkogelcup, der Salzburger Landesmeisterschaft, am 28. August 2021 in Radstadt/Salzburg.

Bei kühlen Temperaturen mit schwacher Thermik, aber stark wechselnden Wetterverhältnissen mit Sonne und Regen stand die Veranstaltung erneut unter dem Zeichen, ein Wohlfühlevent für alle zu sein. Komplettiert wurde das in diesem Jahr mit neuen technischen Raffinessen in der Wettbewerbstechnik, was die Weichen für die geplante Erweiterung zu einem F3K Worldcup im Jahr 2022 stellt. 2019 stellte die MFG Pongau mit tatkräftiger Vereinsunterstützung das erste Mal ihr Flugfeld für eine F3K Veranstaltung zur Verfügung. Die Vorfreude nach dem flugveranstaltungsarmen Jahr 2020 auf 2021 war groß. Das interessante an F3K Schleuderseglern sind nämlich die dynamischen, diskuswurfähnlichen Startbewegungen, wobei die Piloten anschließend im Flug die Luftströmungen mit ihren 200 g leichten, perfekt eingestellten Modellen lesen, in Höhe umwandeln und dabei Aufgaben erledigen müssen. Die Modelle sind Spezialanfertigungen aus Kohlefaser, die in gut sortierten Modellbaugeschäften verfügbar sind. Einen Schub bekam die Wettbewerbstechnik durch die Entwicklung von Glider Score. Es ist gelungen, die wesentlichen Daten vom Leitsystem live an die einzelnen Stoppuhren zu senden und wie im Fußballstadion eine Anzeigentafel mit Runden und Gruppenanzeige zu bauen, während ein automatisierter Sprecher durchs Programm führte. Weitere Projekte zur Weiterentwicklung dieser Technik sind geplant.
Die F3K Flugaufgaben wurden durch die FAI 2020 erweitert und somit durfte die neue Killeraufgabe „Nur ein Flug in 10 Minuten“ auf keinen Fall fehlen. Diese Aufgabe hat Tom Glaser mit Bravour gelöst, indem er mit dem notwendigen Mut als erster startete und noch in Bodennähe eine Thermik zu seinen Gunsten nutzen konnte und somit die Konkurrenz in dieser Runde das Nachsehen hatte. Die deutschen Wettbewerbsteilnehmer überzeugten in diesem Jahr generell mit Wurfhöhen bis zu enormen 75 m bei Windstille, wobei die österreichischen Piloten stets versuchten, mit Gesprächen und Videoanalysen hinter das Geheimnis dieser Starttechnik zu kommen. So wurden das gemütliche Zusammenkommen am Vorabend bei Heli’s Getränke und Spezialitäten und die regnerische Pausen bei guter Stimmung für Erfahrungsaustausch genutzt. Neben Red Bull und der regionalen Grillerei zu Mittag gab es den ganzen Tag Frühstück mit gittis Müsli, das wie 2019 auch bei der Siegerehrung nicht fehlen durfte.
In der Einzelwertung belegte Bernhard Flixeder aus Oberösterreich den dritten Platz, der sich hinter den Deutschen Phillipp Heinle und Tom Gaser als einziger nach 2019 seinen bereits zweiten Holzbaum sichern konnte. Die Urkunden, die ein Foto des Piloten vom Bewerb zeigten und im Laufe des Tages mit Unterstützung von air-media.at aufgenommen wurden, lieferten noch lange nach der Siegerehrung Diskussions- und Gesprächsstoff. Die Salzburger Meisterschaft ging wie 2019 an Michael Herzog vor Andreas Mehrl. Den dritten Platz holte sich als Neueinsteiger mit viel Begeisterung Helmut Kreuzer. Eine Teamwertung sorgte für zusätzliche Spannung und Überraschung. Der Veranstalter hat die erfahrenen, top gesetzten Piloten mit Neulingen zu Zweierteams formieren lassen. Diese Teams kämpften um jeden Punkt, um eine der begehrten Trophäen des lokalen Holzschnitzkünstlers Sauschneid Sepp zu erfliegen. Für alle war das etwas Neues und keiner wusste im Vorfeld, wie es ausgehen würde. Das Familienduo Knüppel/Habersack konnte sich in der letzten Runde noch von Platz 4 auf Platz 1 schleudern - sehr zum Leittragen der über den Tag toll gelegenen Grazer Team Lipp und Romaner. Den zweiten Platz erkämpften sich der Routinier Kurt Riedmüller und der deutsche Hochwerfer Pillipp Heinle gefolgt von Bernhard Flixeder und dem immer stärker werdenden Juniorteilnehmer Christian Brandner. Das zeigt wiederum, wie wichtig bei dieser Veranstaltung es ist, alle zu integrieren und die Freude fürs Fliegen zu zeigen. So kamen auch immer wieder begeisterte Zuseher vorbei, die sich nach Probiermöglichkeiten und auch Einsteigermodellen erkundigten.
Die positive Resonanz macht schon Vorfreude auf 2022. Im September 2022 ist dann eine weitere Weiterentwicklung der Veranstaltung geplant. Neben der Salzburger Meisterschaft wird der Event als eine zweitägige Veranstaltung im Rahmen der F3K Worldtour ausgetragen werden. Das Motto des Events wird aber auch dann nicht zu kurz kommen: Ein auf technisch höchstem Niveau ausgeführter Wolfühlevent für alle auf der Suche nach Thermik!