Wie zuletzt im Jahre 2004 fand im August die Weltmeisterschaft im Fesselflug - in den Klasse F2A, F2B, F2C und F2D- in Muncie, im Bundesstaat Indiana der USA statt.

Das riesige Gelände der AMA (Academy of Model Aeronautics) bietet dafür hervorragende Bedingungen. Das integrierte Modelflug-Museum ist eine besondere Attraktion. Es waren 199 Piloten aus 30 Ländern am Start. Details unter:
https://www.fai.org/news/results-2024-fai-f2-world-championships-control-line-model-aircraft

Österreich war in den Klasse F2A – Geschwindigkeit und F2D – Fuchsjagd mit den Piloten Ivaylo Popov und Rudolf Königshofer dabei. Max Dillinger brachte seine Expertise als Jury-Mitglied bei F2C-Mannschaftsrennen ein.
In der Folge werden die Eindrücke der beiden Wettbewerbspiloten zusammengefasst:
Im Großen und Ganzen war der Wettbewerb nicht mit einer WM oder EM in Europa vergleichbar. Die Organisation war bescheiden, die Teilnehmerzahl sehr gering, dadurch die Konkurrenz auch nicht besonders groß. (z.B. bei F2A 16 Teilnehmer statt der üblichen 50).

F2A- Geschwindigkeit: (16 Teilnehmer)

Die Weltmeister-Ränge F2A: Erster: Alex Valishev (USA-305,9 km/h), Zweiter: Ivan Valishev (USA-303,4 km/h) Dritter: Matthieu Perret (FRA-297,6 km/h).
Ivo Popov erreichte mit nagelneuen Modellen eine Geschwindigkeit von 286,7 km/h und damit den Platz 11 in der Endwertung. Eine respektable Leistung, besonders auch in Anbetracht der aus Zeitnot geringen Möglichkeit des Trainings und der Optimierung der neuen Modelle.
Technik: Hochgeschwindigkeits-Modelle im Eigenbau mit Motoren aus der Ukraine (BJ 2013) und Propellern im Eigenbau.               
Ivo: „Mein Ziel war es mich selbst davon zu überzeugen, dass "ich es noch kann" und dass die neuen Modelle gut fliegen können. Beides hat sich beim ersten Trainingsflug bestätigt.
Ich habe mein Modell soweit während des Wettkampfes einstellen können, dass ich eine Geschwindigkeit von 286,7kmh beim dritten Durchgang erreichen konnte.
Ich hätte vielleicht beim vierten Durchgang etwas schneller fliegen können, habe aber ganz neue Propeller testen wollen anstatt die Einstellung geringfügig zu ändern und dadurch vielleicht einen oder zwei Plätze in der Gesamtwertung nach vorne zu rücken. Mit meinem elften Platz, mit einer Geschwindigkeit von 286,7 km/h und mit meinem zurückgewonnenen Selbstbewusstsein nach 5 Jahren Pause bin ich persönlich zufrieden“.

F2B- Kunstflug: (47 Teilnehmer)

Die Weltmeister-Ränge F2B:
Erster: Marco Valliera (ITA),
Zweiter: Orestes Hernandez (USA)
Dritter: Letong Xu (CHN)     

F2C- Mannschaftsrennen: (17 Teams)
Die Weltmeister-Ränge F2C: 
Erste: Fedan  / Lesiuk (POL- 6:41.7),
Zweite: Surugue  / Surugue  (FRA-6:42.4),
Dritte: Gauthier / Villeboef (FRA-6:46.4)      

Die neuen Weltmeister aus Polen sind wie eine gut geschmierte Maschine geflogen und haben ohne einen einzigen Fehler im Finale gegen die Franzosen gewonnen. Die oben angeführten Finalzeiten über 200 Runden liegen sehr knapp beieinander.      

F2D- Fuchsjagd: (51 Teilnehmer)

Die Weltmeister-Ränge F2D :
Erster:  Jussi Forss (FIN),  
Zweiter: Natalia Dementieva (DEN),
Dritter: Austin Minor (USA)                

Rudi Königshofer hat sich mit sehr hohem Aufwand für diese WM vorbereitet. Er war bestens ausgestattet und hatte zehn Modelle mit ukrainischen FORA-Motoren über den Atlantik verfrachtet. Er war schon 2004 bei der WM in Muncie gewesen, wo er den Platz zehn erreicht hatte.  
Leider verlor Rudi diesmal gleich seine ersten beiden Jagden gegen sehr starke Gegner (Ex-Weltmeister und die Vizeweltmeisterin) und schied also bald aus dem Wettkampf aus.
Es zeigte sich auch hier wieder die Misere des F2D-Mechanikermangels, der auch zu Rudis Verlusten beitrug.
Rudi: „Es ist leider jedes Jahr eine große Herausforderung und Nervenbelastung, qualifizierte Mechaniker zu finden. Letztendlich fand ich 2 Amerikaner. Ich ging siegessicher und mit viel Selbstvertrauen an den Start. 
Gegen die für Dänemark startende ‚Superpilotin‘, Natalie Dementiev, verlor ich leider knapp. Aus mir unerklärlichen Gründen zog mein Mechaniker ein paar Sekunden vor dem Loslassen des Modells an den Leinen. Dabei stellte das Shut -off den Motor ab. Ich startete also mit dem Reservemodell 20 Sekunden zu spät. Die Jagd selbst war sehr ausgeglichen, aber leider war die Gesamtbodenzeit bei mir zu lang. Natalie schaffte es ins Finale und wurde Vizeweltmeisterin.
Audrius Rastenis aus Litauen war mein 2. Gegner, der bereits einige EM und WM-Titel errang. Leider verlor ich auch diesen Kampf und schied somit schon nach der 2. Runde aus dem Bewerb aus. 
Mein Traum wäre gewesen, mit Aleksey Topunov als Mechaniker ein Ergebnis wie vor 10 Jahren in Polen zu erreichen, wo ich im Finale, also um den Weltmeistertitel kämpfend, ausgeschieden bin. Aleksey ist bei der WM in der Klasse F2C gestartet und durfte daher leider nicht für mich Mechaniker machen. Mein großer Erkenntnisgewinn ist wieder: Nur mit einem eingespielten Team ist ein gutes Ergebnis möglich.“
Es war wieder eine WM mit Spitzenleistungen von begeisterten Piloten aus aller Welt.
Hoffentlich gibt es eine Neuauflage 2026.