Ende August haben wir uns auf den Weg gemacht zur F5J Europameisterschaft in Deva Rumänien. Wir, das sind: Christoph Aschacher, Christian Brandner und Gerhard Nössing als Piloten, Mario Brandner als Team Manager und Verena Schwab und Herbert Nössing als Helfer und Daumendrücker. 

Wir hatten einen guten Stellplatz in unmittelbarer Nähe zu den Landepunkten und konnten somit das Geschehen von unserem Platz gut beobachten. Am Vorbewerb traten 93 Piloten an. Diese waren in 7 Gruppen mit 14 Startplätzen aufgeteilt. Es starteten also 14 Flugzeuge gleichzeitig im Abstand von 10m mit einer Spannweite von 4m. Dass das nicht immer gut geht kann man sich vorstellen. Leider hat es auch Christoph erwischt, wo ein Kontrahent den linken Flügel von seiner Ultima 2 mit laufendem Motor geschreddert hat. Chrisi konnte zwar noch weiterfliegen, aber wir mussten den Flügel notdürftig reparieren, damit die anderen Modelle für die EM geschont wurden.
Man hat schon am Vorbewerb gesehen, dass das Feld unglaublich eng beisammen ist und man sich keine Fehler leisten sollte. In der Klasse F5J erhält man die meisten Punkte über die Flugzeit. Da man innerhalb der 10 Minuten Rahmenzeit starten und landen muss, sind das maximal 599 Sekunden. Für eine Landung innerhalb von 1 Meter bekommt man 50 Sekunden addiert. Jeder Meter weiter weg sind 5 Sekunden weniger. Abzüge gibt es aber für die Starthöhe. Jeder Höhenmeter mit Motor kostet eine halbe Sekunde Abzug. Also startet man gerade so hoch, dass man 10 Minuten fliegen kann. Auf die Spitze getrieben hat das der Kroate Arijan Hucaljuk. Er hatte Starthöhen von 11, 5, 8 und sogar 3m. Bitte wie kann man aus 3m Höhe 10 Minuten lang fliegen? Dass das nicht immer gut geht musste Arijan im Flyoff vom Vorbewerb lernen, wo er aus so niedriger Höhe nie wegsteigen konnte. Wir haben den Vorbewerb im guten Mittelfeld beendet und fühlten uns gut gerüstet für die Europameisterschaft.
Nach der Eröffnung und Modellabnahme am Sonntag ging es dann am Montag mit dem Hauptbewerb los. Bei Christoph Aschacher lief es von Anfang an gut und er konnte sich mit konstant guten Flügen in den Top 20 behaupten. 
Christian Brandner hat sich auch gut geschlagen und konnte einige Male wieder wegsteigen nachdem das Flugzeug schon sehr weit weg und sehr tief angekommen war. Er hatte auch einen Midair weit weg und hat es fast nicht bemerkt. Erst bei der Landung hing das linke Ohr herunter. Ganz außen am Flügel war eine Beschädigung und durch den Ruck ist der Flächenverbinder angeknackst und bei der Landung gebrochen. 
Bei Gerhard Nössing lief es auch nicht nach Plan und er hatte schon bald keine Chancen auf einen der vorderen Ränge. Nach 10 Runden brauchte man einen Schnitt von 98.8% für einen Flyoff Platz. 
Einzig Christoph Aschacher lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang 18 mit nur 40 Punkten hinter dem 14ten Flyoff Platz.
Die letzten Runden hat dann der Wind eingesetzt und man musste knapp an die 200m steigen, damit man die 10 Minuten fliegen konnte. Der Wind hat das Feld wieder ganz schön durchgemischt, aber Christoph hat es geschafft die Vorrunden auf Platz 12 zu beenden und hat es damit als erster Österreicher in ein Flyoff bei einer F5J EM oder F5J WM geschafft.
Die erste Runde vom Flyoff am Freitag verlief noch relativ normal. Die zweite Runde war aber dramatisch. Der Start war noch ganz entspannt, aber dann wurde es spannend. Während fast das gesamte Feld mit dem Wind weit nach hinten versetzte, hat Primoz Rizner nach etwas über 6 Minuten eine sichere Landung gewählt. Nach weiteren 2 Minuten war der Kroate Pecinar da. 
Nach fast 13 Minuten hat es dann Gallet nicht mehr zum Landepunkt geschafft. Liegt er innerhalb der 75m? Ja, bei 74m. Gallet hatte nur 41m Starthöhe, während die beiden anderen mehr als 140m genommen hatten.
Weiter hinten im Feld hat es sich dann aber zugespitzt. Flugzeuge sind zusammengestoßen und dann mehr als 1km entfernt abgestürzt. Dann ein weiterer Absturz. Sieht aus wie Empfangsprobleme oder aus den Augen verloren. Keiner der weiteren 11 hatte es zurück geschafft.
Leider lag auch Christoph weit draußen auf einem Baum.
Aber es gab natürlich einen Reflight. Chrisi hat das Ersatzmodell genommen und die Ukraine musste sich erst einen Ballast ausborgen, weil der Flieger mit Ballast weit hinten lag.
Diesmal sind alle relativ hoch gestiegen, aber es war trotzdem nicht einfach. 
Die letzten beiden Flyoff Runden sind am Samstag geflogen worden. Gewonnen hat Primoz Rizner (SLO) vor Juraj Adamek (SVK) und Oleksandr Synielytsyi (UKR) und unser Christoph Aschacher ist auf Rang 5. Herzlichen Glückwunsch. 
Mit diesem tollen Ergebnis verabschieden wir uns von der EM 2024 und wir würden uns freuen, wenn die WM 2025 in Argentinien ähnlich gute Ergebnisse bringt.