Diesmal muss es Plastik sein. ELAPOR plus Hartschaum-Elektrosegler mit 3m Spannweite und vier Klappenflügel von MULTIPLEX.

Dass Multiplex der Erfinder der „Schaumwaffelflieger“ ist, ist wohl bekannt. Natürlich spaltete die damals neue Technik das Lager der Modellflieger. Die einen meinten man müsse zuerst mal bauen lernen bevor man zum Fliegen kommt, die anderen das diese Flieger nichts mit Modellflug zu tun haben.  Eines wurde jedoch schnell klar, eine neue Art von Modellflugzeugen war geboren. Multiplex ermöglichte es mit seinen Modellen, am Modellflug interessierte, möglichst rasch und erfolgreich in die „Luft“ zu bringen. Keine oder nur geringer Bauerfahrung waren kein Hindernis mehr. Diese Modelle flogen alle „werksseitig“ ohne Probleme und ermöglichten durch ihre Robustheit einen leichteren Einstieg in den Modellflugsport.

Jüngstes Produkt und wahrscheinlich der Letztstand der Entwicklung von „Schaumfliegern“  ist der Lentus. Der Lentus ist, man könnte sagen ein Semiscale Seglermodell angelehnt an den allseits bekannten Ventus. Dieses „Schaummodell“ mit drei Metern Spannweite überzeugt nicht nur durch gutes Aussehen sondern  ist eine durchdachte Konstruktion „Made in Germany“. Sowohl die Oberfläche des Rumpfes als auch der Flächen und des Leitwerkes ist sehenswert. Unzählige Verstärkungen aus GFK, CFK und Metall sorgen für die Stabilität des Modells. Beispielweise ist das Heckteil des Rumpfes durch ein GFK Rohr mit 20 mm Durchmesser und 750 mm Länge verstärkt. Die Tragflächen sind mit Doppel-CFK-ALU-Verbundholmen gefertigt. Alle Ruderklappen sind durch Edelstahlrohren verstärkt und daher torsionsfrei.                Die vier Flächenservos  werden mit dem Empfänger  im Rumpf über eine bereits gefertigte Zwangssteckung (Rumpf/Fläche) mit  M6-Hochstromsteckern verbunden.

Das Seitenruder ist  mit Hohlkehlenscharniere  abnehmbar. Optional ist für den Lentus auch ein CFK-Einziehfahrwerk erhältlich das besonders beim Einsatz des Lentus im Seglerschlepp Vorteile bringt.

Die Qual der Wahl

Multiplex bietet den Lentus in zwei Varianten an:

·       Die KIT-Version um € 270.- hier bekommt man alle erforderlichen  Depron-Bauteile und Zubehör.  Alle übrigen Komponenten wie Servos, Regler, Motor etc. stehen zur freien Wahl ob von anderen Herstellern oder auch aus dem eigenen Fundus. Alle Modellteile müssen selbst zusammengeklebt werden.

·     Die RR-Version um € 570.-  hier bekommt man ein fertig gebautes Modell mit allen Antriebs – und RC-Komponenten (ohne Empfänger und Lipo) flugfertig! Der Zusammenbau beschränkt sich auf den Anschluss des Empfängers, dem Einstellen der Ruderwerte und dem Auswiegen des Schwerpunktes.

All diese Arbeiten werden durch die dem Bausätzen beiliegende, sehr umfangreiche Bauanleitung unterstützt.

Fliegen mit dem Lentus

Ist der vorgegebene Schwerpunkt durch verschieben des Lipos (3S/4S) eingestellt und die Ruderausschläge laut Anleitung programmiert so steht dem Erstflug nichts im Wege. Mein Erstflug mit dem Lentus fand auf unserem Platz bei fast idealen Windbedingungen per Handstart statt. Mit „Vollstrom“ steigt der Lentus zügig unter mehr als 45° in den Himmel.  Nach einer Motorlaufzeit von ca. 5-7 Sekunden sind bereits die erlaubten Höhen erreicht und der Lentus geht in einen flotten aber sehr flachen Gleitwinkel über. Die vorgegebenen Ruderausschläge und der angegebene Schwerpunkt sind genau richtig und der Lentus folgt sehr willig dem Kommando des Piloten. Ein Überziehen kündigt der Lentus durch  gut sichtbaren Geschwindigkeitsverlust an.  Loopings und Rollen gelingen gut mit etwas Fahrtüberschuss durch Andrücken oder mit Motorunterstützung.  Ein Mitmischen der Wölbklappen mit den Querrudern ist von Vorteil und erhöht die Wendigkeit um die Längsachse sehr gut. Die Wirkung der Flugphasen „Speed und Thermik“ zeigt der Lentus durch Fahrtaufnahme oder sichtlich verbesserte Steigfähigkeit an. Der Lentus hat einen sehr guten Gleitwinkel. Das zeigt er besonders beim Landeanflug. Benutzt man nicht die Butterfly-Stellung so muss man sich auf einen sehr langen Landeanflug gefasst machen. Im Seglerschlepp zeigt der Lentus bei moderater Schleppgeschwindigkeit  keine Extravaganzen und verhält sich „Lammfromm“ und willig.

Am Hang ist der Lentus „gut zu Hause“ mischt man zum Höhenruder die Wölbklappen zu so kann man fast F3F Wenden fliegen. Der Lentus zeigt damit, dass ab sofort ein „Schaumwaffelverbot“ am Hang keine Gültigkeit mehr hat. Natürlich kann der Lentus nicht mit reinrassigen F3F Flitzern aus CFK mithalten, aber die kosten auch das Vielfache zum gleichen Flugspaß.

Resümee

 

Mit dem Lentus mischt Multiplex ab sofort auch in der 3m Klasse der Elektrosegler mit. Die angebotenen zwei Fertigungsvarianten Kit oder Fertigmodell erschließen einen breiten Kreis von Modellpiloten. Ich persönlich empfehle die Fertigvariante. Sie ist sowohl in der Ausführung als auch im Preis/Leistungsverhältnis (alles drin, alles dran) ein sehr gutes Angebot von Multiplex. In der Luft überzeugt der Lentus sowohl durch ausgezeichnetes Flugverhalten als auch durch ein tolles Flugbild.

 

Technische Daten

 

Spannweite

3000 mm

Länge über alles

1410 mm

Fluggewicht ca.

2300 - 2600 g

Flächeninhalt ca.

52,6 dm²

Flächenbelastung ca.

44 - 49 g/dm²

9 RC-Funktionen

Höhenruder, Seitenruder, Querruder, Wölbklappen, Motor, optional Einziehfahrwerk, Schleppkupplung

Motor

roxxy C35-48 990kv

Regler

Roxxy 755 S BEC

Servos 6Stk.

HS-65HB Carbonite

Propeller

11x7 Zoll

 

Bildtexte

 

Bild

Text

LP1

Der Lentus sieht gut aus, fliegt gut und bereitet großes Flugvergnügen.

LP2

Die Griffsicherheit für den Handstart ist gegeben. Der Lentus liegt gut in der Hand

LP3

Ein Handstart ist mit dem Lentus kein Problem

LP4

Gegen die Sonne kann man die Holme gut sehen

LP5

Gegen die Sonne kann man die Holme gut sehen

LP6

Landeanflug ohne BUTTERFLY-Stellung

LP7

Landeanflug mit BUTTERFLY-Stellung

LP8

Fehlt nur noch ein Pilot

LP9

So kommt der Lentus in die Werkstatt

LP10

Lentus im Vorbeiflug

LP11

Das Innenleben des Lentus alles fertig verkabelt und einsatzbereit

LP12

Das Triebwerk roxxy C35-48 990 kv

LP13

Auch der Regler roxxy 755 S-BEC ist in der RR-Version bereits fertig verbaut

LP14

Zwangssteckung (Rumpf/Fläche) mit  M6-Hochstromsteckern

LP15

Die Schleppkupplung  ist werksseitig verbaut und benötigt nur noch ein Servo (optional)

LP16

M6-Hochstromstecker flächenseitig verlötet

LP17

Querruderservo.  Die Ruderklappen sind durch Edelstahlrohren verstärkt und daher torsionsfrei.

LP18

So sieht das Innenleben des Lentus aus

LP19

Selbstverständlich sind alle Servostecker gesichert

LP20

Das optionale Schleppkupplungsservo eingebaut

LP21

Ein tiefer Vorbeiflug des Lentus macht Freude

LP22

Das T-Leitwerk des Lentus mit Frühlingsblümchen

LP23

So kommt das (optionale) Fahrwerk ins Haus

LP24

Eine gute Bauanleitung und gut gefräste CFK-Bauteile erleichtern den Zusammenbau des Einziehfahrwerks

LP25

Das Einziehfahrwerk fertig gebaut und getestet

LP26

Der Lentus beeindruckt durch sein eindrucksvolle Flugbild

LP27

Die Flächensteckung mit Arretierungsklauen

LP28

So kommt der Rumpf des Lentus aus der Schachtel

LP29

Sehr zu empfehlen ist die passende Transporttasche für den Lentus. Besonders wenn man in den Alpen fliegen will. Hier ist alles gut geschützt verpackt und auch ein Sender, Lipos und Werkzeug haben ihren Platz

LP30

Die Tragegurte erleichtern den Weg zum Hangflug

LP31

Abmarschbereit