DG 600 neo Race von Composite RC Gliders
Mit den Modellen der Scale-Serie bietet Composite RC Gliders qualitativ hochwertige Produkte zu einem fairen Preis an. Die Modelle sind robuste und alltagstaugliche Scale Segler, die in ihrer Ausprägung vor allem durch eine durchdachte Konstruktion, hohe Festigkeit und hohe Flugleistung überzeugen.
Die DG 600 Race bietet Composite RC Gliders sowohl als GFK als auch in CFK verstärkter Version an. Da ich die DG hauptsächlich am Hang fliegen wollte entschied ich mich für die CFK verstärkte Version. Auch eine konventionelle E-Version oder ein Antrieb mit E-Impeller und Klappmechanik steht im Angebot. Verschiedene Ausbaustufen bis hin zum flugfertigen Modell bietet Composite RC Gliders an.
Ausführliche Informationen unter : composite-rc-gliders.com
Das Vorbild
Die Glaser-Dirks DG-600 ist ein einsitziges Hochleistungs-Segelflugzeug mit Wölbklappen von DG Flugzeugbau. Das Flugzeug aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) kann als Nachfolger von DG-200 und DG-400 betrachtet werden und wurde von Beginn an mit 15 und 17 Metern Spannweite angeboten. Ab 1989 wurde die Modellpalette um eine eigenstartfähige Variante, DG-600M, erweitert. Ab 1991 wurden auch Varianten mit 18 Metern Spannweite durch größere Ansteckflügel (DG-600/18, DG-600/18M) und Winglets angeboten.
Das Modell
Erster Eindruck beim Auspacken:
Die DG 600 kommt in einer festen Schachtel gut verpackt und geschützt in Haus. Die Fertigungsqualität der Bauteile ist sehr gut. Rumpf, Flächen und Höhenleitwerk sind in einfachen Schutztaschen verpackt. Leider fehlt eine Stückliste insbesonders für die beigepackten Kleinteile.
Der Rumpf
Sieht gut aus und die CFK-Arbeit ist einwandfrei. Die Holzfrässteile passen sehr gut in den Rumpf nur sollte in einer „Bauanleitung“ die Einbauposition bekanntgegeben werden. Auch die Position des Ballastrohres bleibt dem Erbauer überlassen. Eine Stückliste mit Bezeichnung der gelieferten Teile (zB. CFK Stangen) sollte auch beigelegt werden!
Die Auschnitte für die Seiten- Höhenruderservo sind für die KST-Servos zu klein und müssen nachgearbeitet werden. Der Haubenrahmen muss mit Heißluftföhn nachgearbeitet werden. Die Kabinenhaube wird unbeschnitten geliefert das erfordert eine sehr aufwendige und heikle Arbeit, die vom Hersteller sicher einfacher und präziser durchgeführt werden könnte.
Der Einbau des Höhenruderservos und der Anlenkung ist durch die werksseitige Verklebung des Ruderspants für das Seitenruder eine „chirurgische“ Arbeit. Die Anfertigung des Haubenverschluß bleibt dem Erbauer ebenfalls überlassen. Bei meinem Modell habe ich einen Magnetverschluss gewählt.
Die Tragflächen
Sind gut in CFK gearbeitet und weisen eine ausgezeichnete Oberfläche und Lackierung auf. Die Wölbklappen und die Querruder sind sauber angeschlagen und dem Profilverlauf angepasst. Beim Testmodell wurde eine konventionelle Anlenkung gewählt. Wie beim Original können zwei verschiedene Versionen von Wingtips/lets zum Einsatz kommen (optional zu bestellen). Eine gerigfügige Anpassung der Teile ist dabei erforderlich. Der Einbau der KST-Mini Servos bereitet keine größeren Probleme es sind jedoch die KST-Servorahmen zu verwenden. Der beigelegte Kabelsatz ist fertig verlötet. Der Übergang zum Rumpf erfolgt mit MPX Steckern.
Endarbeiten
Auf Grund des hohen Vorfertigungsgrades schreitet der Bau der DG 600 recht zügig voran und es geht an das „flugfertig“ machen. Das Ruder-Setup, und die Schwerpunktangabe (61 mm) findet man auf der Hompage des Herstellers. Der CFK-Flächenverbinder passt sehr gut und musste nicht nachgearbeitet werden. Ich habe meine DG 600 mit einer Schleppkupplung ausgerüstet, da das Modell sowohl beim Seglerschlepp als auch am Hang eingesetzt werden soll.
Erstflug
Der Erstflug eines Modells ist natürlich immer sehr aufregend. Ich wählte für den Erstflug den Seglerschlepp. Damit kommt man auf große Höhen und hat die Möglichkeit und Zeit das Modell Auszutrimmen, die Schwerpunktlage zu testen und einige „Gewöhnungsrunden“ zu drehen. Nach einer kurzen Einweisung mit dem Schlepppiloten geht’s ab mit meiner DG. Zügig aber „lammfrom“ fliegt das Modell und folgt willig dem „Schlepper“. Auf ca. 350 Metern (wir dürfen das auf diesem Flugplatz) klinke ich aus und fliege mal gerade aus. Das Flugbild der DG mit ihren schlanken Flügeln begeistert nicht nur den Piloten. Nur etwas Tiefentrimm ist notwendig, ansonsten fliegt die DG schnurgerade und in einem angenehmen Tempo. Die Wirkung der Ruder ist sehr gut und das Modell folgt willig und promt allen Komandos. Nun teste ich noch die Einstellungen für Butterfly in Sicherheitshöhe. Bei voll ausgefahrenen Wölpklappen und einer Beimischung des Höhenruders um 2-3 mm Tiefenruder geht die DG in einen Sinkflug von ca. 30° über. Die Sinkgeschwindigkeit lässt sich mit dem Höhenruder gut kontrollieren und so war meine erste Landung mit der DG sehenswert. Mit diesem gelungenen Erstflug wurden die vom Hersteller angegebenen Einstellwerte bestätigt. An diesem Nachmittag erfolgten noch mehrere Schleppflüge bei denen die DG 600 sowohl ihre Kunstflugeigenschaften als auch ihre guten Thermikeigenschaften unter Beweis stellen konnte. Auch der Geschwindigkeitsbereich ist sehr groß. Alle Testflüge wurden mit den geraden Winglets durchgeführt. „Des is a toller Fliega!!“ sagte ein Klubkollege anerkennend. Bei einem kleinen“Erstflugumtrunk“ feierten wir den schönen Flugtag mit meiner neuen DG 600 Race.
Ich war natürlich sehr gespannt wie sich das Modell am Hang verhalten wird. Bei meinem Fliegerurlaub in Großarl stellte die DG 600 auch ihre absolute Hangflugtauglichkeit unter Beweis. Von Thermikfliegen bis schnelles „Hangbolzen“ ist mit dem Modell alles möglich. Nicht zuletzt durch ihr schönes Flugbild in einer herrlichen Landschaft wir die DG zu einem echten „Herzwärmer“
Bei einer etwas unsanfteren Landung stellte sich einen Sprung in der Kabinenhaube ein. Ein kurzer anruf bei Werner Fehn von Composite RC Gliders genügte und innerhalb von wenigen Tagen war eine Ersatzhaube im Haus. Das nenn ich Service!! Bei anderen Herstellern dauert sowas bis zu sechs Monaten.
Mein Fazit
Der Bausatz ist handwerklich gut gefertigt und bietet ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis. Die Bauteile sind von hoher Qualität und die kleineren Mängel sind durchaus akzeptabel. Die Flugeigenschaften sind sehr gut und das Flugbild ist einfach „geil“ und so kann ich die DG 600 Race von Composite RC Gliders jedem passionierten Segelflugpiloten sehr empfehlen!
Technische Daten
• Preis je nach Ausführung ab 899,00 €
• Spannweite: 3.330 mm (Winglets optional)
• Spannweite: 3.380 mm (Wingtips optional)
• Flügelfläche: 48 dm²
• Schwerpunkt: 61 mm
• Fluggewicht: ab 2.200 g (Testmodell 2840 g)
• Maßstab: 1:5
• Flügelprofil: HQ 2.5/11
• Servos KST-Set DG
• Empfängerakku: Lipo 2S 2200 mAh 30C
Weitere Infos auf: composite-rc-gliders.com
Videos
DG-600-neo-Race 3.3m - Maximum fun in Slovenia
DG-600 neo -3.3m - Just Two Minutes Of Fun
DG-600-neo-Race 3.3m - Harsh wind conditions
Bildlegende
Bild 1 | Meine DG 600 in voller Deko |
Bild 2 | Der Autor, sichtlich zufrieden und entspannt nach dem Erstflug |
Bild 3 | So kommt die DG 600 Race aus dem Karton |
Bild 4 | Die vorgefertigten Spannten passen sehr gut. Die Positionierung des Ballastrohres sowie dessen Verwendung bleibt dem Erbauer überlassen. (Bauanleitung wäre da sehr vorteilhaft.) |
Bild 5 | Das fertige Innenleben meiner DG 600. Das Servobrett für die Aufnahme des Flugakkus und des Servos für die Schleppkupplung und des Varios erfolgt in („Eigenregie“) und bleibt dem Erbauer überlassen |
Bild 6 | Mit einem Klebeband kann man etwas Farbe auf die DG bringen. Einen Dekorbogen mit Deutscher Kennung gibt es beim Hersteller bzw. in Eigenfertigung. (andere Kennungen auf Anfrage) |
Bild 7 | Meine DG 600 vor dem Einsatz am Hang in voller Deko und geraden Winglets |
Bild 8 | Die Winglets wahlweise mit leichtem und stark gebogenem Ende |
Bild 9 | Die Kohlefaserverstärkung bis zur Rumpfspitze erhöht die Festigkeit in diesem Rumpfbereich sehr gut. Ich habe es bei einer Landung am Hang unfreiwillig getestet. |
Bild 10 | Einfache aber im Lieferumfang enthaltene Schutztaschen. |
Bild 11 | Die DG 600 im Landeanflug eleganter geht nicht |
Bild 12 | Die DG 600 im Landeanflug eleganter geht nicht |
Bild 13 | Die DG 600 im Landeanflug eleganter geht nicht |
Bild 14 | Die DG 600 „lammfrom“ im Seglerschlepp |
Bild 15 | Meine DG 600 vor dem Einsatz am Hang in voller Deko und geraden Winglets. |
Bild 16 | 17,5mmx38mm 10Stück Ballastgewicht aus Stahl. Bis zu 680 g Zuladung sind möglich. (Eigenfertigung) Mit Holzstücken gleichen Maßes lässt sich die Ballastierung „schwerpunktgenau“ je nach Windstärke variieren. |