Nach einer Zeit der Zwangspause fand kürzlich endlich wieder ein Wettbewerb am Lienzer Modellflugplatz statt. Angelehnt an die früheren „Internationalen Dolomitenpokalfliegen“, die insgesamt 13 Mal abgehalten wurden, konnte diesem Namen nach mehr als 50 Jahren (!) wieder neues Leben eingehaucht werden.

Ging es früher noch um verbrennerunterstützten F3A-Kunstflug, konnten sich heuer die Teilnehmer in einer ganz jungen (und leisen) Wettbewerbsklasse messen – dem E-RES. Preislich ist man ab ca. 400 Euro pro Modell dabei.
Theorie
Der Schwerpunkt in der Klasse E-RES liegt im Fliegen und Landen und nicht im Vorführen von Figuren. Die Abkürzung RES steht für Rudder (Seitenruder), Elevator (Höhenruder) und Spoiler (Landeklappe). Die Spannweite der überwiegend aus Holz gebauten Elektrosegler ist auf 2 m begrenzt. Beim Antrieb gibt es keinerlei Einschränkungen. An Bord des Modells muss ein Logger sein, der in 90 m Höhe oder nach 30 Sekunden den Motor ausschaltet. Anschließend geht es darum, nach 6:30 Minuten (innerhalb einer Rahmenzeit von 9 Minuten) eine Ziellandung hinzulegen. Ganz wichtig ist es natürlich, das Modell nach der Landung liegen zu lassen. Gemessen wird der Abstand der Rumpfspitze zum markierten Landepunkt nach Stillstand des Modells. Der Wettbewerb besteht aus den Vorrunden, die in Gruppen absolviert werden. Die Führenden aus den Vorrunden fliegen am Ende ein „Fly-off“ als Finale.
Praxis
Hier muss jeder seine eigene Vorgehensweise bzw. seine eigene Taktik zurechtlegen. Einige starteten gleich zu Beginn der Rahmenzeit und spekulieren damit, im „Notfall“ einfach noch einmal zu landen und einen zweiten Versuch zu unternehmen. Andere beobachten zuerst die anderen Teilnehmer, um herauszufinden, wo gerade gute Thermik ist. Dies kann allerdings auch nur eine Momentaufnahme sein. Aber genau das ist das Spannende an diesem Wettbewerb. Jedenfalls muss die Zeit immer im Auge behalten werden, um sich nicht am Ende zu „verspekulieren“. Der Helfer unterstützt den Piloten hierbei. Zu beachten ist u. a., dass man bei einer Zwischenlandung kurz den Akku vom Regler trennen muss, um den Logger zu reseten. Erst dann ist ein Folgestart möglich.
Ergebnis – 1. E-RES Dolomitenpokal Lienz
Bei dem erstmalig in Osttirol ausgetragenen E-Res Dolomitenpokal siegte Stefan Sporer von der MBG Hall in Tirol vor Lokalmatador Herbert Dietrich (MFC Lienz) und Marco Bierbauer vom SFC Fürstenfeld. Der MFC Lienz freute sich über die große Beteiligung (30 Piloten aus Österreich und Deutschland).
Ein großes Dankeschön gebührt allen Helfern, die für den reibungslosen Ablauf dieses Wettbewerbes gesorgt haben!
Fotos zum Bewerb, die Ergebnisliste sowie viele weitere Infos zum Verein:
www.modellfliegerclub-lienz.at

Fotos von Markus Kozubowski:
E-RES-Lienz (1): Gruppenbild aller Teilnehmer aus Österreich und Deutschland am Flugplatz in Lienz
E-RES-Lienz (2): v. l. n. r.: MFC-Lienz Organisationsleiter Fritz Dietrich, Michael Pfurner und Mark Köffler beim Vermessen des Modells von Mario und Christian Brandner

Foto von Karl Dalpra:
E-RES-Lienz (3): Das Siegerfoto: 1. Platz: Stefan Sporer (Mitte), 2. Platz: Herbert Dietrich (re.), 3. Platz: Marco Bierbauer (li.)