Um das Interesse am Fesselflug zu wecken und den Schwund an Fesselflugpiloten einzubremsen, wurde am 3.7.2022 auf dem Modellfluggelände des UMFC-Gnas erstmals ein Fesselflug-Meeting abgehalten

Es war ein zwangloses Treffen von aktiven Fesselflug-Wettbewerbspiloten und Interessenten, welches im Vorfeld vom Bundes-Fachreferenten für Fesselflug DI Hanno Miorini und DI Heimo Stadlbauer organisiert wurde.
Bei prächtigstem Flugwetter konnten zehn Fesselflug-Piloten begrüßt werden. Davon waren vier Piloten, welche derzeit beim F2B-Kunstflug aktiv sind. Die übrigen betreiben spaßeshalber ab und zu die Fesselfliegerei. Auch der Autor zieht seit einigen Jahren mit einer Kunstflugmaschine seine Kreise. In seiner Kindheit, in den späten 50jahren, war der Fesselflug ein klassischer Einstieg in die Modellfliegerei. 
Zur Erläuterung; Fesselflug ist leinengesteuerter Modellflug. Die Flugzeuge werden über zwei dünne, ca. 15 bis 20 Meter lange Stahldrahtlitzen mit einem Steuergriff über das Höhenruder gesteuert. Der Pilot steht im Kreismittelpunkt und dreht sich mit der Maschine mit und hat hierbei einen unmittelbaren Kontakt zu seinem Flugzeug. Es gibt international acht Klassen, nämlich: F2A Geschwindigkeitsflug, F2B Kunstflug; F2C Mannschaftsrennen, F2D Fuchsjagd, F2E Fuchsjagd mit 2,5 cm³ Selbstzünder Motoren, F2F Team-Racing mit 2,5 cm³ Selbstzünder Motoren, F2G Geschwindigkeitsflug mit Elektromotoren und F4B naturgetreue Modelle. Als Antriebe werden beim Kunstflug Glühzünder-und Elektromotoren eingesetzt.
Den ganzen Tag über wurde fleißig in zwei Bereichen geflogen. Die Kunstflugpiloten Rudolf Franz, Franz Wenczel, Hanno Miorini und Adi Hansemann nutzten die Flüge zum Üben für die in Weikersdorf im Steinfeld am 15.10.2022 stattfindende Österreichische Meisterschaft in der Klasse F2B. Gernot Perz, DI Dietmar Poll und DI Wilfried Peyfuß holten ihre alten Fesselflieger aus dem Keller oder Dachboden hervor und machten diese wieder flugbereit. Sie hatten dabei viel Spaß beim Fliegen. Dietmar Poll übertrieb es ein wenig und hatte dann wieder einige Stunden Arbeit zum Wiederaufbau der Maschine. 
Der Autor stellte auch drei Fesselflieger aus den 50jahren aus, Hanno Miorini den Klassiker „Ultra Stunter“ und die Graupner Messerschmitt Bf 109; Gernot Perz hatte mit seinem Flieger, angetrieben von einem Taifun „Sprint“, 1,78 cm³, einige Anfangsschwierigkeiten, aber zog doch seine Kreise. Zur Auflockerung fand eine Fuchsjagd statt, Hanno und Wilfried versuchten einander die Kreppstreifen abzuschneiden, was ja auch fallweise gelang. Franz Wenczel hatte auch noch Jahrzehnte alte Fesselflieger im Gepäck, wobei das Graupner-Fertigmodell „Superflitzer“ mit einem 0,98 cm³ Taifun Hobby speziell seinen Reiz ausübte.
Das Fesselflugtreffen und dieser Bericht sollen dazu dienen, den Fesselflug wieder in Modellflugkreisen bekannt zu machen.
Herzlichen Dank den teilnehmenden Piloten, dem Verein UMFC Gnas unter dem Obmann Heinrich Geiger, dem Küchen- und Helfer-Team. Vielleicht sieht man sich bei dem einen oder anderen Treffen oder Bewerb. Ansprechpartner ist der Bundesfachreferent DI Hanno Miorini (Mail: hanno.miorini@gmail.com).

Fotos:

1: Teilnehmer beim ersten Styria Fesselflug-Meeting in Dietersdorf am Gnasbach

2: BFR Hanno Miorini startet den Motor für den Flug durchs Kunstflugprogramm, Schmiermaxe ist Adi Hansemann

3: Links das Graupner Fertig Fesselflugmodell „Super Flitzer“, rechts ein Kunstflugmodell mit einem 2,5 cm³ Eder Selbstzündermotor

4: Franz Wenzel zeigt stolz den Graupner „Super Flitzer“ mit einem Taifun „Hobby“ 0,98 cm³

5: Dietmar Poll bei seiner Flugvorführung

6: Dietmar Poll mit seinem betagten Fesselflugmodell „Nobler“ mit OS 6,5 cm³

7: Im Vordergrund das Trainingsmodell von Franz Wenczel „Asterix“, dahinter einige historische Modelle von Hanno Miorini, wie z B. Ultra Stunter

8: Beim Modell von Gernot Perz erkennt man deutlich die geflickten Einrisse, die durch das lange Lagern entstehen, Antrieb ein Taifun „Sprint“, 1,78 cm³

9: Drei Modelle des Autors Heimo Stadlbauer, links Webra „Phantom“ mit Webra Mach I, 2,5 cm³, Mitte ein Fuchsjagd-Modell mit Webra Mach II, 2,5 cm³ und rechts Graupner „Champion“ aus den 50jahren mit Webra Mach I. Hier erkennt man schön den Graupner „Meister“ Steuergriff

10: Auch Hermann Schuster war wieder dabei

11: Ein Fesselflugmodell bei der Kunstflugfigur „Rückenflug“

12: BFR Hanno Miorini und Wilfried Peyfuß bei der Fuchsjagd

13: Bei Hanno Miorini ist bei der Fuchsjagd noch das gesamte Kreppband vorhanden

14: Die Parade der Fesselflugmodelle

15: Der Autor Heimo Stadlbauer zieht mit dem Kunstflugmodell „K7“ seine Kreise

16: BFR Hanno Miorini und Heimo Stadlbauer präsentieren die Modelle des Autors

17: Adi Hansemann fliegt schon Jahrzehnte das F2B-Kunstflugprogramm, hier mit „Vektor 40 mit Elektroantrieb