Ein Leben für und mit dem Flugmodellbau

 

Oskar Czepa verstarb am 23.10.2024 im 99.Lebensjahr. 

Oskar Czepa geboren am 1.3.1926, widmete sein ganzes langes Leben dem Modellflugsport. In Modellfliegerkreisen auch als „Ossi“ bekannt, war und ist er für viele Generationen von Modelflugsportlern Vorbild und Wegbegleiter.

Bereits im Kindesalter von neun Jahren entdeckte er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Kurt den Modellflug für sich.

In den Kriegsjahren 1939-1944 entstanden in der von ihm geführten Modellbaugruppe zahlreiche erfolgreiche Eigenkonstruktionen wie „Sausewind“ und“ Wirbler“.

Wie die meisten seiner Generation  erfolgte 1944 die Einberufung,  natürlich zur Luftwaffe. Für eine fliegerische Ausbildung reichte es jedoch nicht mehr. Nach seiner Kriegsgefangenschaft erfolgte ein Neustart in Wien.

Bekannt in der internationalen Modellfugszene wurde Oskar Czepa durch den Sieg in der Freiflugweltmeisterschaft Klasse A2 1951 in Bled/Jugoslawien mit dem Modell „Zahnstocher“

Nach einem zweijährigen Aufenthalt in den USA und der Entwicklung einiger A1 Modelle, erfolgte die Rückkehr nach Wien und der Ankauf eines Geschäftslokales. Neben Sperl, Kirchert und Böhm, wurde er als Freiflug-Weltmeister und Modellbaufachmann nun auch Geschäftsmann. Bald war das Geschäft am Währingergürtel eine bekannte Adresse für Modellbauer und schnell als  „zum Czepa“ ein Begriff.

Schon die Auslage des Fachgeschäftes war für mich und meine Freunde ein Ort modellfliegerischer Jugendträume, wir waren mal gerade zehn Jahre alt. Glücklich waren wir schon wenn wir bei „Herrn Czepa“ etwas Modellfliegerisches kaufen konnten und sei´s nur ein Balsaholzbrettchen gewesen.

Bis 1987 kauften wir beim “Czepa“ viele unsere Modelle, Fernsteuerungen und Material und es entstand eine Modellfliegerfreundschaft.

Mit dem Eintritt in den Ruhestand konnte er endlich alles machen wofür er als Geschäftsmann keine Zeit hatte und so wurden nun das Tragflächenprofil C 2104 getestet und erflogen.  Besonderes Interesse zeigte er auch für den Elektroflug ins besonders  leistete er Pionierarbeit  für den Solarflug. Einige Flugmodelle wurden entwickelt und gebaut. Ein Höhepunkt in dieser Entwicklung war die Modellreihe “Quentchen“

Vieles gebe es noch über das „Modellflugleben“ von Oskar Czepa zu berichten, doch das würde den Rahmen dieses Nachrufes sprengen.

Ich danke  Oskar Cezepa für die jahrelange Modellfliegerfreundschaft  die ich mit ihm erleben durfte.

Manfred Dittmayer

OeAC Landessektionleiter Wien

PS: Wer mehr über das Leben und Wirken von Oskar Cepa erfahren will, dem empfehle ich das Buch „Modellflug eine Leidenschaft“ von Oskar Czepa.