Hangflug F3F Weltmeisterschaft
Limoux, Frankreich
Vom 06. bis 12.10.2024 fand in der malerischen Landschaft rund um Limoux, zirka eine Autostunde südlich von Toulouse, die FAI Weltmeisterschaft der Klasse F3F statt. Ein großes, international besetztes Starterfeld von 55 Piloten aus 19 verschiedenen Nationen kämpften um den begehrten Titel des Weltmeisters.
Das österreichische Nationalteam, bestehend aus Stefan Fraundorfer, Manuel Rath und mir, Lukas Gaubatz, haben die Anreise aufgrund guter Wettervorhersage schon am Mittwoch, den 2. Oktober angetreten. Der Titelverteidiger Philipp Stary konnte leider nicht teilnehmen.
Gleich am Donnerstag erwartete uns Sonnenschein und bis zu 20 m/s Wind aus nordwestlicher Richtung. Also die perfekten Trainingsbedingungen auf dem schnellsten Hang der WM.
Nachdem wir den ganzen Tag geflogen sind, konnten wir gegen Ende den Hang schon ein bisschen lesen. Mit ein wenig Thermik waren deswegen dann auch vereinzelt Flüge um 30 Sekunden, also einer Durchschnittsgeschwindigkeit von zirka 150 km/h, möglich.
Am Samstag begann der Vorwettbewerb erneut mit viel Sonne, allerdings ohne Wind, auf einem uns von früheren Wettbewerben bekannten Hang nahe Laurac. Gegen Abend kam aber noch Wind auf und es konnte ein Durchgang mit 68 Teilnehmern geflogen werden in welchem Sébastien Lanes, der Lokalmatador und auch Favorit für sehr viele, gleich überzeugen konnte. Sonntags wurde leider aufgrund von dichtem Nebel erst sehr spät gestartet. Trotzdem konnte noch eine weitere Runde geflogen werden, in dem sich Manuel Rath den 1000er sicherte und somit auch hauchdünn den Sieg des Vorwettbewerbs vor Sébastien Lanes und Pierre Rondel erzielte.
Mit guter Laune aufgrund des Resultats und der Tatsache, dass wir vor der WM auf allen Hängen fliegen konnten, genossen wir am Abend die offizielle Eröffnungsfeier am Hauptplatz, dem Place de la République in der Altstadt von Limoux. Ein kleines Highlight war dort die schon gewohnte Eröffnungsrede von Tomáš Bartovský, dem Vorsitzenden der F3 Segelklassen sowie dem Präsidenten der FAI, Antonis Papadopoulos.
Die ersten zwei Tage der WM verliefen aufgrund des Wetters ein bisschen zäh. Mit sehr wechselhaftem Bedingungen und durchwachsenen Ergebnissen im Team konnten nur zwei Durchgänge gewertet werden.
Mittwochs ging es wieder nach Laurac, ein Hang auf dem immer mit sehr schrägem Wind zu kämpfen ist. Trotz der schwachen Windprognose, standen überraschenderweise plötzlich bis zu 18 m/s Wind auf den Hang, was uns ermöglichte fünf Runden zu fliegen. Am Ende des Tages konnten wir uns mit den Plätzen 2 (Lukas), 5 (Manuel) und 9 (Stefan), alle in den Top 10 platzieren. Für eine positive Überraschung sorgte Peter Würmli, aus der Schweiz, der mit tollen Flügen die Führung übernehmen konnte.
Schon Anfang der Woche war klar, dass Donnerstag wohl der beste Tag, also der mit dem stärksten Wind werden könnte. So war es dann auch. Wir starteten pünktlich um 09:00 Uhr in Saint Ferriol und flogen aufgrund perfekter Organisation bis kurz vor Sonnenuntergang sechs komplette Durchgänge. Bereits am Abend wurde bekanntgegeben, dass am nächsten Tag kein Fliegen möglich sein wird. Mit den zwischenzeitlichen Platzierungen von 1 (Lukas), 5 (Manuel) und 10 (Stefan) waren wir durchaus zufrieden. Trotzdem analysierten wir am Abend, dass Manuel nur wenige Punkte auf Platz 3 fehlten.
Das große Finale fand am Samstag in Escueillens statt. Nachdem Sébastien Lanes, der Zweitplatzierte hinter mir, gleich im ersten Durchgang des Tages ein “Ringerl” (zu frühes Wenden) flog, baute ich meinen Vorsprung aus. Manuel konnte mit den für ihn bis dato saubersten Flügen bis zuletzt um einen Podiumsplatz mitkämpfen. Schlussendlich wurde es der undankbare, aber tolle 4. Platz bei seiner ersten WM. Stefan rutschte leider aufgrund von starkem Wetterpech am letzten Tag aus den Top 10 und wurde schlussendlich 14.
Im Team konnten wir mit einem Abstand von 950 Punkten den Sieg für das österreichische Nationalteam holen. Das Podium komplettierten die Franzosen und dritter wurden ein wenig überraschend, aber vollkommen verdient die Mannschaft der Norweger.
Somit ging, wie auch die letzten beiden Male, der Titel der Einzel- sowie auch der Teamwertung an Österreich.
Unbedingt zu erwähnen war die perfekte Organisation rund um das Team, geleitet von Andréas Fricke und die außerordentlich tolle Location der Siegerehrung. Dies wird ganz sicher in Erinnerung bleiben.
Website des Veranstalters
Ergebnisse
Fotos:
1.jpg, Joël Carlin, v.l.n.r. Stefan Fraundorfer, Manuel Rath, Lukas Gaubatz
2.jpeg Tomáš Winkler, Gruppenfoto
3.jpeg Tomáš Winkler, Organisationsteam rund um Andréas Fricke
4.jpeg Tomáš Winkler, Podium Teamwertung v.l.n.r. Frankreich, Österreich, Norwegen
6.jpg Antonis Papadopoulos, Wurf von Manuel Rath
7.jpg Antonis Papadopoulos, Stefan Fraundorfer kurz vor seinem Wertungsdurchgang
8.jpg Antonis Papadopoulos, Lukas Gaubatz