Das war eine eindrucksvolle Vorstellung von Peter Hoffmann: Von Anfang an in Führung, auch nach dem Streicher vorn, ganz knapp ist Gerhard Nössing noch herangekommen, aber der Titel ist verdient an Peter gegangen.

Auf Platz drei landet mit Günther Aichholzer der nächste altgediente F3B-Kämpe, die habens halt immer noch drauf. Beide sind schon 1987 im F3B-Team bei der WM in Achmer angetreten, und jetzt sind sie noch immer im Spitzenfeld, allerhand.
Aber von Anfang an: Nachdem wir als Verein bereits drei erfolgreiche F5J-Bewerbe unter der organisatorischen Verantwortung von Gerhard Manhalter, international aktiver F5J-Pilot, durchgeführt haben, ist uns diesmal die Ehre zuteil geworden, die Staatsmeisterschaft durchführen zu dürfen. Gerhard hat wieder die Vorbereitung besorgt, Obmann Karl Nagl macht den Wettbewerbsleiter, hat die erforderliche Anzahl an Helfern für immerhin sieben Startplätze samt Reserve unter den Mitgliedern aufgetrieben und sogar für die Jury können wir mit Hanno Miorini ein Bundessektionsmitglied innerhalb des Klubs stellen. Auch für das passende Wetter ist gesorgt. Tatsächlich war ja das Wochenende vorher das große Hochwasser, zum Glück ist unser Platz davon kaum betroffen gewesen. 
Die Anzahl die Nennungen von 34 Startern hat schon sehr vielversprechend ausgesehen. 
Von unserem Verein sind sechs Piloten angetreten, für die Nö-Lm sind dann insgesamt 12 Starter zusammengekommen, nicht schlecht.
Am Samstag früh gleicht der Platz einem Campingplatz, etliche Piloten sind mit Wohnmobil angereist, und es wird schon fleissig trainiert. Es ist herrlich sonniges, wenn auch kühles, dafür praktisch windstilles, wolkenloses Wetter. Es sieht ganz nach hohem Motorabschalten und ereignislosem Abgleiten aus. Aber nachdem es pünktlich um 9 h losgeht, stellt sich schon in der ersten Gruppe heraus, dass es bereits thermische Bewegungen gibt. Mit zunehmender Tageserwärmung wird die Thermik immer stärker, die Heber sind aber recht lokal und von kurzer Dauer. Demzufolge ist die Abschalthöhe ziemlich kritisch. Die meisten Piloten suchen ihr Glück auf eigene Faust, was zu gleichmässig im Flugraum verteilten Modellen führt. Ich kann mich überhaupt nur an eine einzige Situation erinnern, bei der ein oder zwei Flieger eine kräftige Blase erwischten und alle anderen sofort herbeigeflogen kamen. Im Lauf des Tages nimmt der Südwind zu, damit verlagert sich das Geschehen immer mehr zum Abhang des Fischauer Vorbergs, dessen Hangfuß immerhin einen guten Kilometer von der Startstelle weg ist. Die meist Natur-Carbonfarbenen Flieger sind vor dem Wald schlecht zu sehen, oft ist nur mehr die Leuchtfarbe der Seitenruderflosse erkennbar. Die Möglichkeit des Not-Motor-Einschaltens, die vom Regelwerk erlaubt ist, steigert die Risikobereitschaft noch. Tatsächlich müssen von dieser „freiwilligen“  Nullwertung einige Piloten Gebrauch machen. Auch Klubkollege Uwe Panzenböck, mit dem ich mich zusammengetan habe, muss mehrmals zum Schalter greifen. Besonders schlimm erwischt es wieder Herbert Bachler, der mit unserem Platz einfach nicht zurechtkommt. Andererseits kann man mehrmals beobachten, wie noch aus einem vermeintlichen Landeanflug aus niedrigster Höhe im leisesten Heber weggekurbelt wird. Namentlich Walter Schuller und Christian Brandtner konnte man bei solchen atemberaubenden Schauflugeinlagen bewundern. Die extrem leistungsfähigen Modelle dieser Klasse machen das möglich, auch, weil sie super gutmütig zu fliegen sind. 
Bald ist Zeit für eine gepflegte Mittagspause, Wetter und Vorhersage lassen das zu. Danach hat der Süd auf Ost gedreht und ist recht böig. Für die Spitzenpiloten ist das offenbar kein Problem, sie finden immer was. Die Landungen sind jetzt auch schwieriger, was unserem Obmann als Wettbewerbsleiter einige Einsätze mit dem Messrad beschert. Die Flugzeit gilt ja nur, wenn das Modell in weniger als 75 Metern Entfernung vom Landepunkt liegt. 
Nach fünf Durchgängen ist für Samstag Schluss. Jetzt gibt es Kaffee und endlich Palatschinken. Für die teils weit angereisten Teilnehmer hat der Verein beim  Pfarrheurigen im Ort am Abend Plätze reserviert. Der Berichterstatter war nicht dabei, es soll aber recht lustig gewesen sein. Am Sonntag haben prompt einige mit Schlafdefizit zu kämpfen. Der Start am Sonntag ist schon um 8.30 h. Da Wetter ist anhaltend ideal mit null Wind am Morgen, der dann stetig zulegt. Leider muss man genau in die aufgehende Sonne starten und darf ja drei Sekunden lang nur geradeaus fliegen. In der ausgehängten Zwischenwertung ist schon das Streichresultat berücksichtigt, Peter ist weiterhin vorn, dahinter gibt’s einige Verschiebungen. Es ist geplant, heute noch vier Runden zu fliegen, kein Fly-Off.  Wieder differenziert das schwierige Wetter stark. Nur die Top-Piloten punkten fast immer voll, teils sind Flüge in sehr großer Höhe dabei. Zum Glück haben wir einen Überhöhe-Bescheid nach Artikel 16.
Um 11.45 ist Mittagspause, die Schnitzel werden von unserem Vereinsmitlied und Airlinepiloten Martin Gneist warm direkt vom Pfarrheurigen im Mercedes angeliefert! Inzwischen haben sich auch schon eine Menge fachkundige Zuschauer aus den umgebenden Vereinen eingefunden und sprechen der gewohnt unerreichten Kantine zu. Nach einer Stunde Speis und Trank geht’s ins Finale. Wieder wird der Wind stärker und böiger. Gegen 15 h sind wir dann fertig, ganz ohne Wetterstress. Jetzt gibt es erst mal wieder Kaffee und Palatschinken. Inzwischen läuft die Auswertung, bald folgt die Siegerehrung. Es gibt Wertungen für Staatsmeisterschaft, NÖ-Landesmeisterschaft und Teams. Die Ergebnisse entnehmt bitte den jeweiligen Listen. Aus vereinsinterner Sicht ist der elfte Platz von Gregor Nagl, 13 Jahre, als bester Weikersdorfer höchst erfreulich. Gregor hat mit dem alten mehrfach geflickten PIKE sogar eine Gruppe gewonnen. 
Zur Technik: Peter hat mir dankenswerterweise die Daten seiner Modelle übermittelt: 
„Bei wenig Wind, praktisch jeweils am Vormittag:
„Prestige Pro“ von Samba-Modell. Fluggewicht ca. 1,28 kg, Motor Dualsky, Direktantrieb.
Nachmittag am Samstag:
"Plus X" von Vladimirs Models, ca. 1,55 kg, Motor Schambeck 1025 F5J
Nachmittag Sonntag, mehr SO-Wind als Sa:
"Plus X" wie oben plus 0,2 bis 0,5 kg Ballast, je nach Wetterphase. „
Der Zweitplacierte Gerhard Nössing flog „Ultima 2“, 
Günter Aichholzer als Dritter „Eternity“ mit V-Leitwerk ebenso wie Fritz Leeb, Platz sieben. Der Vierte Christoph Aschacher flog „Ultima 2“, Hermann Haas als Fünfter „Plus X“, Walter Schuller auf der Sechs „Prestige PK2“.
Die tolle Anzeige, gebaut von Gerhard Manhalter, funktionierte wieder tadellos, sie ist eine echte Erleichterung im Wettbewerbsablauf und eine super Information für die Zuschauer. 
So geht gegen 16 h eine spannende und faire Staatsmeisterschaft der Klasse F5J zu Ende, von der man viele positive Eindrücke mitnehmen kann. 

Die Ergebnislisten finden Sie auf dem Bewerbe-Portal